Disentis liegt im rätoromanischen Bereich der Schweiz (der rätoromanische Ortsname ist Mustér); seit 1963 wird der Ort amtlich Disentis/Mustér genannt. Es ist der Hauptort im Kreis Cadi/Disentis im Kanton Graubünden. Erwähnenswert ist hier die Benediktinerabtei in diesem 1.130 m hoch belegenen Ort. 720/750 errichtet, wurde das Kloster 940 durch Saranzenen durch Brand zerstört. Die Mönche errichteten die Abtei nach ihrer Flucht neu, deren Hauptfunktion nunmehr die "Hüterin des Lukmanierpasseses" war, der von Barbarossa aber auch Sigismund und anderen deutschen Kaisern zur Reise nach Italien genutzt wurde. Ende des 17. Jahrhunderts entstand eine neue Klosteranlage mit der Klosterkirche St. Martin, die - wie das gesamte Dorf - 1799 von französischen Truppen in Brand gesetzt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte eine umfassende Renovierung des Klosters; derzeit wird wieder mit einem Aufwand von rund 30 Mio. CHF renoviert. Die Kirche ist St. Martin geweiht.
Das Innere des Kirchenschiffes des Klosters ist, wenn auch nicht mit Gold gespart wurde, nicht überladen. Der Alter liegt im Norden; der Lichteinfall erfolgt durch Fenster, die von den Säulen verdeckt werden und so, je nach Tageszeit und Witterungsverhältnissen, immer wieder zu einer neuen Beleuchtung führen.
Der Hochaltar (einer von sechs Altaren in der Kirche) stammt aus Deggendorf und wurde von Melchior Stadler gebaut. Er steht dort seit 1885 als Ersatz des 1799 zerstörten Altars (im Zweiten Koalitionskrieg plünderten französische Truppen Disentis und zerstörten es, nachdem sich die Einheimischen gegen die Besatzer erhoben.
Ein weiteres Deckengemälde. Die Deckengemälde stammen von Fritz Kunz (1868 - 1947).
Die Emporen im Kirchenschiff zeichnen sich durch stilvolle Eleganz aus. Lisa Winter betrachtet sich alles von der hinteren Sitzreihe aus.
Von der Klosterkirche St. Martin zur Klosterkapelle (Marienkapelle), die selbst sehr schlicht ist und der Andacht dient.
Marienkapelle
Das Kloster Disentis ist eine Abtei der
Schweizer Benediktinerkongregation.